Kollektiv von Autorinnen und Autoren
Wichtige ökonomische und politische Kämpfe des Proletariats
in West/Deutschland 1945 bis 1998
In diesem Buch geht es um wichtige ökonomische und politische Kämpfe
der Arbeiter:innen von 1945 bis 1998. Dazu gehören etwa die Kämpfe für
die Entnazifizierung und gegen die Remilitarisierung, die Proteste gegen
das reaktionäre Betriebsverfassungsgesetz 1952, der monatelange
Streik der Metallarbeiter:innen für die Lohnfortzahlung bei Krankheit
1956/57, die sogenannten „wilden Streiks“ 1969, die Streiks von
Arbeiter:innen aus anderen Herkunftsländern 1973, wie vor allem der
Ford-Streik, die Streikbewegung für die 35-Stunden-Woche, der Kampf
in Rheinhausen gegen die Stilllegung des Krupp-Werks 1988 sowie die
dreivierteljährige Besetzung der Kali-Mine „Thomas Müntzer“ in Bischofferode
auf dem Gebiet der ehemaligen DDR 1993.
Außerdem wird nach einer chronologischen Streik-Übersicht noch auf
drei grundlegende Probleme eingegangen: Es geht um den Ausschlussterror
der Gewerkschaftsführung gegen kämpferische Mitglieder der Gewerkschaften,
um Betriebsbesetzung als Kampfmittel der Arbeiter:innen
sowie um den Aussperrungsterror der Kapitalisten. Am Ende wird noch
ein Überblick über jene Kämpfe gegeben, in denen die angeworbenen
Arbeiter:innen aus anderen Ländern eine besondere Rolle gespielt haben.
Gerade in einer Zeit, in der in Deutschland relativ wenige Streikkämpfe
durchgeführt werden, ist der Blick auf diese Streikerfahrungen umso
wichtiger. Denn es liegt auf der Hand, dass es in den nächsten Jahren
und Jahrzehnten zu zunehmenden Krisen, zu massiven Streikkämpfen,
Betriebsbesetzungen, Straßenkämpfen der Arbeiter:innen gegen das
Kapital kommen wird. Die Manöver der herrschenden Klasse, des Staatsapparates
und der Gewerkschaftsführung gegen solche Kämpfe, wie sie
sich aus der Analyse auch der Kämpfe 1945-1998 zeigen lassen, sollten,
ja müssen bekannt sein, um sich entsprechend wehren zu können.
270 Seiten, Offenbach 2022
